Werkstatt Internet Radio mit Raspberry Pi

Werkstatt Radio mit Raspberry Pi

Schlechter UKW-Empfang im Keller, ölige Finger, kleine Bedienknöpfe – in einer Werkstatt gibt es für ein Radio besondere Anforderungen. Mit einem Raspberry Pi und ein paar Komponenten lässt sich ein besonderes Werkstatt Internet Radio mit persönlichen Gadgets aufbauen.

Mit diesem Thema beschäftigen sich die nächsten zwei Blogartikel. Im ersten Teil geht es um die Hardware, den generellen Aufbau des Werkstatt Radios und die notwendigen Komponenten und die gewünschten Funktionen.

Wie baut man das Gehäuse? Wie werden die Komponenten verkabelt? Was kann die Software alles und wie wird sie programmiert? Die Themen stehen im zweiten Teil im Mittelpunkt.

Los geht’s mit Teil 1.

Das eigene Design

Ist Ihre Entscheidung für einen Eigenbau gefallen, haben Sie die Qual der Wahl. Wie soll das neue Radio aussehen?

Je nach eigenem Geschick gibt es fast keine Grenzen, wie das Design aussehen kann. Vielleicht hilft ein Blick auf Amazon, um die unterschiedlichsten Formen anzuschauen.

unterschiedlichsten Ausführungen von Internet Radios bei Amazon.de
Die unterschiedlichsten Ausführungen von Radios bei Amazon.de

Ich stelle mir z. B. eine flache Form vor. In der Mitte findet ein Touch-Display einen Platz. Zwei Lautsprecher könnten seitlich, in einer abgeschrägten Frontpartie, untergebracht sein.

Die Grundform könnte ein wenig an einen Ghetto-Blaster aus den 80er erinnern. Als Material für das Gehäuse möchte ich geleimte und gehobelte Massivholzleisten mit einer Stärke von 10 mm verwenden.

Der Sound

Damit der Sound stimmt, ist ein aktiver Verstärker notwendig. Dafür gibt es eine ganze Reihe von kleinen Modulen bei den verschiedensten Shops. Ich verwende einen vorhandenen Verstärker von SMSL.

Benötigt wird nur eine Stromversorgung. Als Eingang wird eine Verbindung zum Audio-Ausgang des Raspberry Pi hergestellt. In meinem Fall möchte der Verstärker als Eingänge zwei Stecker mit Cinch-Kupplung haben.

Die Verstärker bieten gleich eine Lautstärke-Steuerung dazu.

Verstärker von SMSL für Werkstatt Sound
Verstärker mit Lautstärke-Regler

Für passende Lautsprecher kommen auch viele Möglichkeiten in Frage. Meistens gibt es irgendwo immer ein paar übrige. Ich verwende hier auch zwei aus meiner alten Sony Stereoanlage.

Lautsprecher recycelt aus alter Sony-Stereoanlage
Lautsprecher aus einer alten Sony-Stereoanlage

Es ist aber genauso möglich, ein vielleich vorhandenes oder neues PC-Lautsprecher-Set zu verwenden. Und das in Verstärker und Lautsprecher zu zerlegen und im Projekt zu benutzen.

Bedienelemente des Werkstatt Internet Radios

Die Bedienung steuern wir normalerweise über das Touch-Display. In der Werkstatt passt das aber nicht immer perfekt.

Manchmal sind die Finger mit Farbe oder Holzleim verschmutz oder manchmal ölig, mal hat man Handschuhe an. Schlecht für eine Touch-Bedienung.

Deshalb finde ich immer noch die Apple-Erfindung des Klick-Drehrades klasse. Um das umzusetzen, könnten wir einen Dreh-Encoder mit Taster als Bedienknopf (rotary encoder) einsetzen.

So klappt die Bedienung mit nur einem Steuerelement.

7" Display der Raspberry Pi Foundation
7″ Display der Raspberry Pi Foundation

LED-Streifen

Ein besonderer Look könnte über Leuchteffekte kommen: mit einem eingebauten LED-Band.

Die LED’s sollten sich aber für coole Effekte einzeln ansteuern lassen, so dass alle möglichen Farbspiele drin sind. Damit stellen wir dann unseren persönlichen, unverwechselbaren Farb-Look ein.

LED WS2812
LED Streifen

Das LED-Band könnte sich über drei Bereiche aufteilen: Lautsprecher-Teil links – Mittelteil – Lautsprecher-Teil rechts.

Gadgets

Ohne Gadgets kann man sich gleich ein normales WLAN-Radio kaufen. Also muss ein Eigenbau schon etwas besonderes können.

Das Display könnte z. B. nur eingeschaltet sein, wenn sich jemand in der Nähe befindet, der das Display auch sehen könnte. Möglich wäre das über einen kleinen Bewegungsmelder.  

Bei vielen Radios mit Display sind die interessanten Daten, wie aktueller Titel oder Interpret sehr klein dargestellt. Das rührt daher, dass ein Großteil des Displays von Bedienelementen, wie Buttons, eingenommen wird. Das soll bei unserer Version besser sein.

Diese Aufgabe könnte ein Infrarotsensor übernehmen. Er hat eine einstellbare Reichweite von ca. 5 cm. Kommt ein Gegenstand in die Nähe, fangen wir dieses Signal ab und blenden Bedienelemente auf dem Display ein. Ist niemand in der Nähe, der etwas bedienen könnte, nutzen wir den ganzen Bildschirm für die Visualisierung des Radios. Damit verschwenden keinen Platz für Buttons oder andere Bedienelemente.

Infrarotsensor, Rotary Encorder, Bewegungsmelder
Infrarotsensor, Dreh-Encorder, Bewegungsmelder

Komponenten

Für unsere Funktionen brauchen wir also ein paar wenige Hardware-Komponenten. Wie das Projekt aussehen könnte, ist in der nachfolgender Skizze dargestellt.

Komponenten: Vorderansicht des Werkstatt Internet Radio
Komponenten: Vorderansicht
  • Lautsprecher (1): Typ Sony, recycelt aus einer alten Stereoanlage
  • Lautstärkeregelung (2): Über Verstärker von SMSL (siehe unten)
  • Touch-Display (3): Raspberry Pi Foundation, Typ 7“ mit Touch
  • Bedienknopf (4): Dreh-Encoder mit integriertem Taster (Rotary Encoder)
  • Bewegungsmelder (5): Infrarot Bewegungsmelder HC-SR505
  • Infrarotsensor (6): z. B. Modul KY-032
  • LED-Streifen (7): z. B: WS2812 5050 RGB
Komponenten: Draufsicht (innen) des Werkstatt Internet Radio
Komponenten: Draufsicht (innen)
  • Raspberry Pi (8): Raspberry Pi 3 (fast alle Typen sind möglich)
  • Stromversorgung (9): Netzteil 3A für Raspberry Pi und LED-Streifen
  • LED-Modul (10)
  • Verstärker-Modul (11): SMSL, Typ SA-36A Pro HiFi Audio Stereo Digital Verstärker mit 12V Netzteil

Die Komponenten bekommen Sie im Elektronikhändler Ihrer Wahl. Die Sensoren sind meistens auch bei jedem Raspberry Pi oder Arduino Starter-Set enthalten.

Wie geht es weiter?

Im nächsten Teil des „Werkstatt Internet Radio mit Raspberry Pi“ geht es richtig los.

  • das Herstellen des Gehäuses
  • das Verkabeln der Komponenten

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Links

Wenn Sie das Thema interessiert, helfen Ihnen vielleicht auch meine Artikel über meinen Mediaplayer TACTbox.

https://de.wikipedia.org/wiki/Internetradio

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